Die 5 häufigsten Gründe für geknackte Passwörter
plus schnelle Schutz-Tipps.

Passwörter sind der Schlüssel zu unseren digitalen Leben – egal ob E-Mail, Online-Banking, Social Media oder Shopping. Trotzdem hört man ständig von gehackten Konten. Warum eigentlich? Wir erklären die häufigsten Gründe und zeigen, wie Sie Ihre Daten besser schützen können.
1. Schwache Passwörter
Der wohl häufigste Grund ist simpel: Viele Menschen wählen Passwörter, die leicht zu erraten sind. Klassiker wie „123456“, „Passwort“ oder das eigene Geburtsdatum, sowie Vorname/Nachname mit einer Zahl davor oder dahinter sind schnell durchschaut. Auch Wörter aus dem Wörterbuch oder einfache Tastaturmuster („qwertz“) machen es Hackern besonders leicht.
2. Passwort-Wiederverwendung
Bequemlichkeit ist ein großes Risiko: Dasselbe Passwort wird für E-Mail, Facebook, Netflix und Online-Shops genutzt. Wird eines dieser Konten durch ein Datenleck kompromittiert, sind automatisch auch alle anderen gefährdet. Hacker setzen auf genau diese Wiederverwendung – und probieren erbeutete Passwörter auf möglichst vielen Plattformen aus.
3. Technische Angriffe: Brute Force & Co.
Cyberkriminelle nutzen spezielle Programme, die in Sekundenbruchteilen Millionen von Kombinationen ausprobieren können.
- Brute-Force-Angriff: Alle möglichen Varianten werden automatisch durchgetestet.
- Dictionary-Angriff: Es werden bekannte Wörter und häufig genutzte Passwörter probiert.
Je kürzer oder einfacher ein Passwort, desto schneller ist es geknackt. Ein 6-stelliges Passwort kann teilweise in Sekunden erraten werden, während ein komplexes mit 12 oder mehr Zeichen Jahre dauern würde.
Hier eine Übersicht über den Zeitaufwand, den ein Hacker benötigt, um Ihr Passwort zu knacken:

4. Phishing und Social Engineering
Oft brauchen Hacker gar keine komplizierte Technik: Sie locken ihre Opfer einfach in die Falle. Über gefälschte Mails oder Webseiten geben Nutzer ihre Passwörter freiwillig preis. Diese Angriffe wirken täuschend echt – ein Logo der Bank hier, ein dringender Hinweis dort – und schon ist das Passwort in falschen Händen. Wie Phishing funktioniert und was man unter diesem Begriff versteht, erkläre ich ausführlich in diesem Artikel: „Phishing, E-Mail Sicherheit“
5. Datenlecks und Passwort-Listen
Immer wieder gelangen durch Sicherheitslücken riesige Mengen an Zugangsdaten ins Darknet. Dort kaufen und verkaufen Kriminelle komplette Listen mit Benutzernamen und Passwörtern. Viele Menschen merken gar nicht, dass ihre Daten betroffen sind – und verwenden die kompromittierten Passwörter weiterhin. Diese Mailadressen & Passwörter werden von Hackern für Phishing Versuche, bei Abzock-Anrufen und zum Eintritt in Ihre Online-Konten verwendet. Daher dürfen Sie niemals ein und das gleiche Passwort für mehrere Online-Konten verwenden. Erschweren Sie den Hackern ihre Arbeit und verwenden Sie sichere und unterschiedliche Passwörter.
6. Menschlicher Faktor
Nicht zuletzt unterschätzen viele Nutzer einfach die Gefahr. „Wird schon nichts passieren“ oder „Ich habe ja nichts zu verbergen“ sind verbreitete Einstellungen. Dabei reicht ein geknacktes E-Mail-Konto oft, um Passwörter zurückzusetzen und gleich mehrere Dienste zu übernehmen.
Vier Tipps wie Sie sich schützen
Passwörter werden so oft geknackt, weil sie zu schwach, zu oft wiederverwendet oder zu leicht gestohlen werden. Doch es gibt einfache Schutzmaßnahmen:
- Verwenden Sie lange, komplexe und einzigartige Passwörter (mindestens 12 Zeichen, Alphanumerisch (Groß- & Kleinschreibung) inkl. Sonderzeichen). Je unlogischer die Passphrase ist, umso besser. Passwortmanager helfen Ihnen sichere Passwörter zu generieren und diese dann zu speichern.
- Nutzen Sie einen Passwort-Manager, um den Überblick zu behalten. Erstellen Sie sich strukturierte Ordner / Bereiche in denen Sie nach Kategorien Ihre Passwörter ablegen können.
- Aktivieren Sie, wo möglich, die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Hilfreich sind so genannte Authenticator Apps, wie z.B. der Google Authenticator oder der Microsoft Authenticator. Hier werden alle paar Sekunden neue Codes zu Ihren gespeicherten Zugängen generiert. Dieser Code wird zusätzlich zu Ihrem Kennwort abgefragt. Erst nach Eingabe des richtigen Codes erhalten Sie den Zugriff auf Ihr Online-Konto zum jeweiligen Portal / oder Webseite. Durch die 2FA Methode erschweren Sie es Hackern enorm an Ihr Online-Konto zu kommen.
- Prüfen Sie regelmäßig mit Diensten wie „Have I Been Pwned?“, ob Ihre Daten in Leaks aufgetaucht sind. Auf dieser Seite https://haveibeenpwned.com können Sie Ihre Mailadresse prüfen lassen, ob sie im Rahmen eines Datenlecks abgegriffen wurde.
Fazit
Mit ein wenig mehr Aufmerksamkeit und den richtigen Tools können Sie Ihre Konten zuverlässig schützen – und Hackern das Leben deutlich schwerer machen.
In diesem Artikel: „Wie erstellen Sie ein sicheres Passwort?“ beschreibe ich detailliert, wie Sie ein sicheres Passwort erstellen und welche Instrumente Ihnen dabei helfen.
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